Berlin/Frankfurt/Main (ddp). Im Kampf gegen Steuerhinterzieher weitet
Deutschland die ohnehin harsche Kritik an der Schweiz nach einem Bericht
der «Süddeutschen Zeitung» (Dienstagausgabe) noch einmal
aus. Neben mangelnder Amtshilfe wirft das Bundesfinanzministerium der
Regierung in Bern nun auch vor, Drittländern, die die Richtlinien der
Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)
gegen Steuerdelikte ignorierten, ein Alibi zu verschaffen. Das Verhalten
der Schweiz werde «von einigen Staaten und Gebieten, die
grundsätzlich bereit sind, die OECD-Standards zu implementieren, zum
Anlass genommen, mit der Implementierung zu warten», heißt es
in einer Stellungnahme des Ministeriums für den , die der Zeitung
vorliegt.Bild vergrößernSchätzungen zufolge haben Ausländer
Vermögenswerte im Gesamtumfang von rund 500 Milliarden Euro in der
Schweiz deponiert, schreibt das Blatt weiter. Ein Teil davon dürfte
Bundesbürgern gehören, die ihr Geld vor dem deutschen Fiskus
verstecken wollen. Außer der Schweiz hätten auch die
OECD-Mitgliedsländer Österreich, Luxemburg und Belgien die
gemeinsam vereinbarten Standards gegen Steuerdelikte nicht oder zumindest
nicht in vollem Umfang umgesetzt.Wie aus der Stellungnahme des
Finanzministeriums hervorgeht, verhalten sich alle drei Länder aber
kooperativer als die Eidgenossen. Zudem gewähre die Schweiz bestimmten
ausländischen Firmen erhebliche Steuerprivilegien, die am Ende zu
einer Besteuerung von «nahezu null Prozent» führen
könnten. Dies habe eine erhebliche «wettbewerbsverzerrende
Wirkung», heißt es in dem Bericht.(ddp)
Wednesday, March 11, 2009
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